Geschichte - 2001

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"Wie das Bootsmännchen
Stettin zu verlassen suchte
Ihm das Schicksal aber einen gar bösen Streich spielte"

Es war einmal vor langer, langer Zeit ein Bootsmännchen. Es führte ein gar unbeschwertes Leben, und werkelt unbesorgt auf seiner Arche, welche den schönen Namen Welet trug. Gemeinsam durchschritten sie Seen, Gefahren und Jahrhunderte um immer wieder zu ihren Heimatlichen Gefilden, der Grossen Woliner Feste und zu den Ufern der Biskupiner Burg getragen zu werden.

Eines schönen Tages, an einem Orte zwischen der Feste Wolins und dem Ziele seiner Reise, der warliche Name dieses schönen Stücken Landes nannte sich Stettin, überfiel das gute Bootsmännchen eine solch große Seensucht nach seiner wirklichen Heimat, dem Birken Dörfchen (Brzozòwka), dass es ihn trieb die Welet umgehend zu verlassen, in der Intension diesem Orte einen Besuch abzustatten.

Das kleine Bootsmännchen war sehr sorgfältig vorbereitet. Sein Hab und Gut war verstaut, die Taler gezählt und das empfehlende Schriftstück für die Wächter des Wehikels, welches ihn zum erwünschten Orte bringen sollt, erstanden. Den Platz seiner Einkehr in schönste Ordnung gebracht, legte es sich zum Schlafe nieder. Des Morgens als, dass schon am Tage zuvor bestellte Zwitschern des Federgetieres über die Felder zu Schallen begann um die Schlafenden daran zu erinnern, dass es schon höchste Zeit sei, öffnete das Bootsmännchen eines seiner verschlafenen aber dennoch sehr schlau anmutenden Äuglein. Er sann einen Moment nach. Es war ihm einst zu Ohren gekommen, das des Bootsmanns Augen immer nur auf einem der beiden Schlaf fänden, und traf den Entschluss das 5 weitere Ruhe bringende Minuten dem nach nicht schaden könnten. Das Bootsmännchen hatte aber nun in seiner Schlaftrunkenheit nicht bedacht, dass es kein Bootsmann war, sondern ein Bootsmännchen bei welchem diese Fähigkeit noch nicht zu Tage getreten war. Als an diesem Tage sich nun schon zum zweiten mal das Auge, (verschlafen, aber doch schlau anmutend) des Bootsmännchens öffnete, war einige Zeit verstrichen. Und so fuhr es zum ersten Mal nicht ab.

Am zweiten Tage dachte es sich im Stillen, es werde diese Lehre demütig annehmen, werde sich aber nicht unterkriegen lassen. Es würde Stettin verlassen. Und nun höret was weiter geschehen sollte…

Diesen Tages traf das Bootsmännchen noch achtsamer seine Vorbereitungen. Es aß ein zünftiges Mal, prüfte noch einmal recht ordentlich sein Reisesäckchen, sein empfehlendes Schriftstück wurde mit der morgigen Data in Übereinstimmung gebracht und zu guter letzt richtete es sein Lager zum Schlafe, um sich nach den Verrichtungen des Tages, welche es wahrhaft ermüdet hatten, in ihm niederzulegen. Als sich dann nach einigen wohlig verbrachten Stunden das Auge des Bootsmännchens (verschlafen aber doch schlau anmutend) zum ersten mal öffnete, schaute es auf sein Chronometer und es entrann ihm ein vor Erleichterung bebendes Uff aus den Tiefen seiner Seele. Es war erst zwei. Alles in Ordnung. Dann nach einigen verstrichenen Minuten regte es sich wieder in den Gefilden des Bootsmännchen-Hirnes…Wie war das möglich, in mein Lager begab ich mich um zwei und da hatte es schon vor langer Zeit gedunkelt und nun ist es abermals zwei und keine Spur einer nächtlichen Dunkelheit, nein es strahlt die Sonne vom Himmel herab. Ein Kummer schlich sich in des Bootsmännchens Herz und sein freundliches Antlitz verdüsterte sich. Er verlies sein Lager begab sich in das nebige Gemach um auf ein zweites, dort vorhandenes Chronometer zu blicken. Dieses zeigte eine geringfügig andere Zeit an. Und so verließ das Bootsmännchen zum zweiten male Stettin nicht.

Was wird nun weiter geschehen………………… Omne trinum perfectum