Expedition "Viking"

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Expedition "Wikinger"

Die Ära der Wikinger dauerte vom Ende des achten bis in die zweite Hälfte des zwölften Jahrhunderts. Doch was ist von dieser Zeit übrig geblieben? - Nur die Sagen?
Yves Cohat schreibt in seinem Buch über die Wikinger: "Was bleibt, ist eine unvollständige und verfälschende Legende. In der Erinnerung der Menschen bleiben nur die rauhen Seekrieger haften, Bilder des blutrünstigen heidnischen Barbaren. Dagegen vergißt die Welt innerhalb kürzester Zeit, was sie den Wikingern verdankt: Die Besiedlung zahlreicher Inseln wie der Färöer, der Shetlands oder Islands, die Entstehung völlig neuartiger Staatsgebilde wie die Herzogtümer Normandie und Kiew, die großen Einfluß auf die europäische Geschichte haben, oder auch die Entdeckung neuer Handelswege und die Gründung von Handelszentren wie Nowgorod und Smolensk."
Heute könnte man denken, daß schon alle Wege der Wikinger untersucht wurden. Waren es doch vor allem die großen Expeditionen nach Island und sogar nach Amerika, die unser Interesse weckten. Vielleicht ist es die Ironie der Geschichte, daß gerade die naheliegenden Pfade erst in der jüngsten Gegenwart erforscht wurden - und dies nicht einmal vollständig. Die Wege von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer führten zum großen Teil durch Gebiete, welche eine Zeit lang zur ehemaligen Sowjetunion gehörten. Dies ist die Hauptursache für den geringen Grad der Erforschung der transkontinentalen Wege der Wikinger.

Für die Fahrten der Wikinger von der Ostsee nach Byzanz verzeichnen die Historiker vier Hauptrouten:

  • über die Wolga
  • über Düna und Dnjepr
  • über Wolchow, Lovat und Dnjepr
  • über Weichsel und Dnjestr.

Der Weg durch die Wolga ist heute zum größten Teil industriell genutzt und wird befahren durch Schiffe der Klasse Wolgobalt.
Über Düna und Dnjepr sind wir bereits 1994 mit einem Wiking-Schlauchboot bis nach Odessa gelangt.
Ein schwedisches Team hat 1996 die Strecke über Wolchow, Lovat und Dnjepr bis zum Schwarzen Meer bewältigt.

Offen bleibt, den bisher am wenigsten untersuchten Weg über Weichsel und Dnjestr zu befahren. Unser Ziel ist, diese Route mit einem Nachbau eines Schiffes aus der Wikingerzeit nachzufahren und zu erforschen. Als Vorlage für unser Wikingerschiff, diente das Boot, welches 1934 in Danzig-Ohra von Otto Lenau ausgegraben wurde.
Unsere Expedition startet in Gdañsk (Gdañsk - Danzig entstand ziemlich genau in der Mitte der Wikingerepoche) und führt durch die Wis³a mit Abzweigung über den Druzno-See vor Elbl±g (Elbing) bis Janowo Pomorskie.
Ausgrabungen haben ergeben, dass sich hier Truso, die legendäre Prussensiedlung und Handelspunkt der Wikinger, befand. Weiter geht es die Weichsel (Wisla) hinauf über Warschau bis nach Przemysl. Von hier aus muss das Boot die Wasserscheide auf dem Landweg bis zum Dnjestr überwinden, die Strecke beträgt etwa 60 km.
Den Dnjestr hinab durch die Ukraine und Moldawien und die Dnjestr-Republik (ein seltsames Staatsgebilde - ein Überbleibsel aus sowjetischen Zeiten) gelangen wir an das Schwarze Meer. Hier besteht die Möglichkeit weiter entlang der Küste Rumäniens und Bulgariens bis nach Istanbul zu segeln, dem früheren Byzanz oder Miklagard, wie es die Nordmänner nannten.

Mit der Expedition wollen wir die letzte noch nicht erforschte Wikingerstrecke dem Zuschauer näher bringen und die Bedeutung der Wikinger für die europäische Entwicklung popularisieren. Zumal die von uns gewählte Strecke sich zum Teil mit dem alten Bernsteinpfad deckt, der als solcher schon lange vor der Wikingerzeit benutzt wurde, auch durch die "Wareger" (Wikinger aus der Region des heutigen Schwedens) befahren sein könnte und noch heute zu befahren ist.
Unterwegs besuchen wir alle Ausgrabungsstätten und Relikte dieser Zeit, von denen viele heute noch sichtbar sind.
Die Crew wird gebildet zum Teil aus deutsch-polnischen Welet-Fans.

Wir danken unseren Sponsor-Partnern:
"Wikinger Reisen"
"Vaude"
für die freundliche Unterstützung der Expedition.